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daniel fienes weblog

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Radio

fiene & was der frequenzverlust von m94.5 über medien-deutschland sagt

11. Februar 2017 by daniel 1 Kommentar

m945

In der kommenden Woche wird der bayerische Medienrat eine wichtige Entscheidung treffen: Der Ausbildungskanal M94.5 verliert im September seine UKW-Frequenz in München und soll in Zukunft als Web- und Digitalradio funken. Künftig darf der Antenne Bayern Ableger Rock Antenne auf der 94.5 senden. In der vergangenen Woche hat der Hörfunkausschuss diese Empfehlung ausgesprochen und damit eine Entscheidung aus dem Weg gebracht, die über die Münchner Medienszene hinaus seit Dezember für Aufregung sorgt. Wer noch einen Funken Hoffnung hat: Medienräte winken die Entscheidungen der Ausschüsse in der Regel durch. Hintergründe gibt es bei der SZ.

Mich ärgert diese Entscheidung. Mich ärgert, dass die M94.5-Macher vor wenigen Wochen eher zufällig von diesem Vorgang erfahren haben. Mich ärgert, dass ich nach viel Lektüre und Gesprächen nur zu dem Schluss kommen kann, dass dies ein abgekartetes medienpolitisches Spiel ist. Mich ärgert, dass die angekündigte finanzielle Unterstützung von Rock Antenne für M94.5 am Ende Kosmetik ist, wie M94.5-Mann Johannes Vogl mir im Interview bei Was mit Medien sagte. Hier zu hören, ab Minute 19.

Nicht alle Argumente von den M94.5-Machern und Fans sind klug. Sie müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie besitzstandswahrend denken, was für mich ausgerechnet bei einem von jungen Menschen betriebenen Sender nicht frei von Ironie ist. Antenne Bayern argumentiert ausgerechnet mit der Konkurrenzsituation zum Bayerischen Rundfunk. Der BR fahre eine so ausgeprägte Flottenstrategie, dass man nur konkurrenzfähig bleibe, wenn man selber sein Angebot als Flotte aufstellen kann. Darüber könnte ich noch viel schreiben, aber zurück zu 94.5. Es ist das gute Recht von Antenne Bayern für die eigene Wirtschaftlichkeit zu kämpfen.

Es geht aus meiner Sicht auch nicht darum, dass Digitalradio schlechter ist, als UKW-Radio. Es geht darum, dass M94.5 nicht einfach von dem einen System in das andere verschoben werden kann. M94.5 ist kein Programm von jungen Leuten für junge Leute, die mal eben das Autoradio ausschalten und dann in Zukunft zu ihrem Smartphone greifen, um das Programm zu hören. Das Programm ist als Ergänzung zur Radiolandschaft im Münchener UKW-Spektrum entstanden. Münchener hören zu. Es ist eine Alternative im dortigen Hörfunkmarkt. Diese Alternative in ein ganz anderes Umfeld zu verpflanzen macht aus strategischer Sicht keinen Sinn. Programme wie Puls vom BR und DRadioWissen sind speziell von Grund auf für das Digitalradio-Umfeld konzipiert worden. Das funktioniert. Aber einen auf UKW abgestimmten Sender in das Digitalradio abschieben? In diesem Fall halte ich das nicht für sonderlich klug.

Dieses Problem kann M94.5 jedoch mit grö?ter Kraftanstrengung lösen. Es muss sich komplett neu erfinden. Das fängt beim Sendernamen an. Neues Umfeld, neue Zielgruppe, neue Möglichkeiten. Für die Macher ist das eine Chance. Mit seinen Herausforderungen zu wachsen hier keine Floskel sondern Programmauftrag. Leider fehlt eine entscheidende riesige Antriebskraft: Die Anerkennung durch deutsche Medien-Entscheider. ?ber die Jahre ist um M94.5 ein beeindruckendes Alumni-Netzwerk entstanden. Viele Journalisten die uns heute in unserem Medienalltag begegnen, haben ihre ersten Schritte irgendwie bei M94.5 gemacht. Das ist eine ähnliche Schmiede, wie die von mir sehr geschätzte Campusradio-Landschaft in NRW.

Das Problem: UKW hat in den Köpfen von deutschen Medien-Entscheidern einen immer noch viel grö?eren Stellenwert, als digitale Angebote. Wer die gleiche Arbeit bei einem UKW-Programm macht, bekommt mehr Anerkennung, als für die gleiche Arbeit bei einem digitale Angebot. Das ist die traurige Wahrheit im Jahr 2017. Wenn die Personen, die über Volontariate, Praktika und Anstellungen im Journalismus nicht umdenken, dann wird ohne UKW-Frequenz die Arbeit des M94.5-Nachfolgers aus meiner Sicht drastisch entwertet. Das sagt viel über Medien-Deutschland. Das hätte die Medienpolitik in Bayern stärker berücksichtigen sollen. Eine gute journalistische Ausbildung und ihre Anerkennung ist mir sehr viel Wert. Mit dieser Entscheidung wird eine gro?e Chance verpasst.

(Das Foto stammt von einer M94.5-Pressemitteilung)

Kategorie: Radio, Was mit Medien

fiene & welttag des radios

13. Februar 2016 by daniel 1 Kommentar

Vor ein paar Jahren schrieb mir ein Freund auf mein Facebook-Profil, heute sei „Welttag des Fienes“. Der 13. Februar ist Welttag des Radios. Die Unesco ruft ihn jährlich aus, um zu zeigen, wie wichtig dieses kostengünstige Massenmedium immer noch ist. Es hat die grö?te Hörerschaft weltweit. Es gibt immer noch abgeschiedene Gebiete, in denen das Radio das einzige Informationsmedium ist. Heute Früh bin ich über einen DPA-Artikel bei Heise gestolpert, der sich dem Radio in Zeiten von Spotify & Co. widmet. Der Tenor: Immer noch eine hohe Nutzung, aber ein paar Prozentpunkte Rückgang in der Jugend. „Weitermachen ist keine Option“ las ich. Ich bin mir da nicht so sicher. Der Draufblick ist ganz interessant, bietet aber weder gro?e ?berraschung, noch geht er mir genug in die Tiefe.

Es gibt so viele spannende Aspekte. So verstehe ich es nicht, warum von au?en oft Spotify als Konkurrenz für das Radio verkauft wird. Vor einigen Jahren haben wir schon festgestellt, dass Spotify in Situationen genutzt wird, in denen Hörer einfach nur die eigene Musik einschalten möchten. Somit ist der Musik-Streamingdienst eine Konkurrenz für iTunes, welches ja schon eine Konkurrenz für die illegalen MP3-Downlads und die CDs gewesen ist. Heute sehen wir sogar, dass sich Spotify und Radio prima ergänzen.

Die aktuelle ARD-ZDF-Onlinestudie zeigt: 28% der Internetnutzer in Deutschland hören Radioprogramm live im Internet. Mehr waren es in den letzten Jahren nicht. 2009 waren es noch 25%. Und das, obwohl in den letzten drei Jahren die Musikstreaming-Dienste hinzukamen. 2013 nutzten 7% der Internetnutzer in Deutschland diese Angebote. 2014 waren es 11% und im vergangenen Jahr 15%. Im gleichen Zeitraum stieg das Zeitversetzte Hören von Radiosendungen von 12% auf 15%. Und Podcasts von 5% auf 13%.

In Workshops zeige ich auch gerne diese Zahlen von Spotify. Die tägliche Verweildauer liegt bei 148 Minuten - da lächeln einige Radiosender drüber. Spannend ist für mich aber die rechte Hälfte. Dort sehen wir die Tagesverlaufskurve der Spotify-Nutzer. Am Morgen sinkt die Nutzung, erst zur Mittagszeit nimmt sie zu, am Nachmittag / frühen Abend erreicht sie den Höhepunkt und nimmt dann wieder ab.

spotify11

Das passt perfekt komplementär zur Nutzung des Radios. Ich habe einmal die typische Radionutzung eingezeichnet. Es dürfte nicht zu übersehen sein:

spotify22

Interessant, oder? Die Radionutzung steigt am Morgen extrem in die Höhe und nimmt dann zum Nachmittag extrem ab. In Richtung Feierabend geht die Kurve noch einmal hoch. Webradios erleben vor 20 Uhr sogar noch einmal eine intensivere Nutzung, die sogar auch länger am frühen Abend anhält.

Ich habe mich über die Spotify-Kurve sehr gefreut, denn sie zeigt, wie gut sich Radio und Spotify ergänzen: Morgens möchte der Hörer an die Welt angebunden werden, wissen was geht und unterhalten werden. Spätestens aber dann zur Mittagszeit, wenn schon zig Mails vom Chef eingetroffen sind, dann will der Hörer eher wieder seine Ruhe. Er zieht sich akustisch zurück und hört seine Musik. Am Abend splitten sich die Hörer. Einige bleiben bei ihrer Musik, andere wechseln zurück zum Radio. Ich habe hier natürlich extrem pauschalisiert, aber es zeigt uns: Spotify und Radio ergänzen sich sehr gut. Für Radiosender hei?t dies, dass sie sogar viel aktiver auf Spotify sein sollten. Warum nicht eigene Playlisten anbieten, um die eigene Musikkompetenz zu beweisen? Warum nicht eigene Inhalte in Audio-Form zur Verfügung stellen? Spotify stellt die passenden Tools zur Verfügung. Und so halten sich Radiosender für ihre Hörer relevant.

Kategorie: 365 Geschichten, Radio, Was mit Medien, Webradio

fiene & tutzinger radiotage 2016

13. Januar 2016 by daniel Kommentar verfassen

Die letzten zwei Tage hat das Vorbereitungstreffen an der Akademie für Politische Bildung am Starnberger See stattgefunden, denn *Trommelwirbel*: Auch in diesem Jahr wird es wieder die Tutzinger Radiotage geben. Ich darf wieder Teil des Orga-Teams sein, welches sich die Akademie zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung aus Radiomachern aus ganz Deutschland zusammengesucht hat.

Ein paar Details kann ich euch schon verraten - wir sind ja unter uns: In diesem Jahr finden die Tutzinger Radiotage erst nach den Sommerferien statt. Den genauen Termin gibt es erst mit dem offiziellen Einladungs-Flyer, weil es sonst mit den Anmeldungen drunter und drüber geht. Aber wenn ihr gerade in Sorge seid, das ihr etwas verpasst: In diesem Jahr ist der Termin später und somit ist noch alles entspannt. Wenn der Termin bekannt ist, blogge und twittere ich natürlich auch.

Intensiv haben wir über das Programm diskutiert. In den nächsten Wochen starten wir unsere ganzen Anfragen und wenn die Zusagen da sind, präsentieren wir es euch natürlich. Während es in den letzten Jahren bei der Konferenz eher um neue Techniken, Strukturen und Methoden ging, wird es sich diesmal viel stärker um Inhalte drehen. Das Schlüsselwort ist die „Glaubwürdigkeit“ sein. Von Lügenpresse, über Flüchtlinge und Köln bis hin zu den Ereignissen die noch bis zum kommenden Herbst stattfinden werden, wenn die Bundestagswahl nur noch ein Jahr entfernt ist ?diese Stichworte sind jeweils ein guter Grund sich mit dem Begriff „Glaubwürdigkeit“ und dem Medium Radio intensiv zu beschäftigen.

Und eine Ankündigung kann ich auch wieder machen: Es wird wieder das crossmediale Blog-Projekt geben, welches wir mit jungen Medienmachern durchführen werden. In Kooperation mit „Was mit Medien“ starten wir in wenigen Wochen die Bewerbungsphase: Dann suchen wir wieder sechs junge Medienmacher(innen), die mit uns die Radiotage crossmedial begleiten. Im letzten Jahr sind so tolle Ergebnisse dabei herausgekommen, dass ich mich sehr auf die neue Ausgabe freue. Falls ihr neugierig seid, hier geht es zum Blog aus dem Jahr 2015.

Kategorie: 365 Geschichten, Radio, Tutzinger Radiotage, Was mit Medien

fiene & ein blick auf den appell der nrw-lokalradios vor der ukw-frequenzvergabe

17. Januar 2015 by daniel 2 Kommentare

?berblick

  • Am Freitag entscheidet die Medienkommission über eine Vorlage der Landesanstalt für Medien NRW über elf UKW-Frequenzen im Land. Darin wird Metropol FM favorisiert. Das Domradio ist auch im Gespräch.
  • Die Betreiber der NRW-Lokalradios möchten die Frequenzen für ihr Jugendradio „deinfm“ nutzen.
  • Um künftig wirtschaftlich überleben zu können, fordern sie „Waffengleichheit“ mit dem WDR.
  • Knackpunkt ist die nationale Werbung, von der besonders Senderfamilien profitieren: Während der WDR mit drei Programmen (1LIVE, WDR 2 und WDR 4) viele Menschen erreichen kann, müssen die Lokalradios dies mit einem Programm schaffen. Deswegen fordern sie zumindest eine weitere Welle.

Interview mit Sven Thölen, Geschäftsführer „deinfm“:

In diesem Jahr ist eigentlich ein Jubiläumsjahr. 25 Jahre Lokalfunk in NRW. Doch so richtig ist der Szene nicht nach Feiern. Strategische Posten wackeln oder sind unbesetzt. Einige Sendergruppen drohen den Vertrag mit dem Rahmenprogrammdienstleister Radio NRW zu kündigen und ziehen die Ansage wieder zurück, so erzählt man sich. In den einzelnen Redaktionen der 45 Lokalradios ist von diesen Spannungen selten etwas zu spüren. Bis zum vergangenen April habe ich noch bei Antenne Düsseldorf gearbeitet, bevor ich innerhalb der Mediengruppe an den Newsdesk der Rheinischen Post gewechselt bin.

Seit Jahren liebäugeln die Betreiber der Lokalradios mit einem landesweiten Jugendradio. „deinfm“ gehört zu dem guten Dutzend Bewerbern um die elf freien Frequenzen. So ganz hat sich mir das Bestreben der Lokalradios bisher nicht erschlossen. Warum noch eine weitere Baustelle?

In dieser Woche hat der Verband der Veranstaltergemeinschaften zusammen mit den Betreibern von „deinfm“ (die von den unterschiedlichen Betriebsgesellschaften mehr oder weniger stark gestellt bzw. unterstützt werden) zu einer Pressekonferenz eingeladen. Die Botschaft: „Frequenzvergabe gefährdet Existenz des Lokalfunk“. Gut, Klappern gehört zum Geschäft. Aber taucht man etwas in die strategische Ausrichtung von Senderfamilien und die Funktionsweise des Werbemarkts ein, wird klar, dass „deinfm“ ein wichtiger Grundpfeiler einer fundierten Zukunftsstrategie der Lokalradios ist. Wenn die Medienkommission über die elf Frequenzen entscheidet, sehen die Betreiber der Lokalradios darin je nach Ausgang ein Bekenntnis zum Hörfunkmarkt in NRW. Ein Einblick in das wirkliche Problem lohnt sich also.

Die Entscheidung

Die Medienkommission NRW ist ein staatsfernes Gremium, welches aus Mitgliedern gesellschaftlich relevanter Gruppen besteht. Die Landesanstalt für Medien NRW koordiniert die Vergabe der elf UKW-Frequenzen. Es gibt zwölf Bewerber, die 13 Hörfunkprogramme vorgeschlagen haben. Mittlerweile hat sich aber ein Bewerber zurückgezogen. Die Medienkommission kann nicht frei aus diesen Bewerbern wählen, sondern über eine Vorlage der LfM abstimmen. Am kommenden Freitag (23. Januar) kann die Kommission darüber abstimmen, ob „Metropol FM“ den Zuschlag bekommt, ein Programm vorwiegend auf Türkisch. Auch das Domradio soll einige Befürworter haben.

Beide Sender würden die bestehende Rundfunklandschaft inhaltlich ergänzen. Lediglich mit dem „Funkhaus Europa“ vom WDR sehe ich inhaltliche ?berschneidungen. Allerdings kann dies auch als eine eindimensionale Betrachtung gesehen werden.

Dazu Fritz-Joachim Kock, Vorsitzender des Verbands Lokaler Rundfunk in NRW (VLR):

„Bei dieser Vergabe geht es um mehr als die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Sender. Hier stehe die Zukunft des Lokalfunks auf dem Spiel. Ich setze mich dafür ein, dass es auch weiterhin eine unabhängige lokale Berichtersattung in NRW geben wird. Die Alternative wäre ein Programm, in dem die Menschen aus der Region und das Bedürfnis nach Informationen aus ihrem unmittelbaren Umfeld zunehmend weniger Berücksichtigung finden.“

Das Problem

Warum sehen die Lokalradios sich in ihrer kompletten Existenz bedroht, wenn sie nicht den Zuschlag der Frequenzen erhalten?

Werfen wir einen Blick auf den Werbemarkt. Es gibt Einnahmen aus lokaler, regionaler und nationaler Werbung. Je nach Region sind die lokalen Einnahmen traditionell stärker oder schwächer. Die nationale Werbung ist deswegen schon immer ein wichtiger Grundpfeiler gewesen, um in allen Regionen von NRW Lokalradio anbieten zu können - auch wenn sich dies wirtschaftlich mit lokaler Werbung nicht lohnen würde.

Nur: Die Lokalradios haben derzeit ein Problem mit der nationalen Werbung.

Jan-Uwe Brinkmann, Geschäftsführer von „deinfm“ und von der Betriebsgesellschaft HSG Köln (u. A. Radio Köln):

„Bisher hat der Lokalfunk solide gewirtschaftet. Doch bis zum Jahr 2017 werden sich die finanziellen Einnahmen des Lokalfunks aus der nationalen Werbung im Vergleich zu 2007 nahezu halbieren. Die meisten unserer Lokalradiostation rutschen so in die roten Zahlen. Diesem Szenario würde die LfM mit einem klaren Bekenntnis zum Lokalfunk etwas entgegensetzen.“

Das Problem für den NRW-Lokalfunk ist der WDR. Die Kuchenstücke des nationalen Werbemarkts werden für den WDR grö?er, die für den Lokalfunk kleiner. Das hat nicht etwas mit dem Erfolg einzelner Sender zu tun, sondern mit dem Erfolg von Senderfamilien. Der WDR darf in drei Programmen Werbung veranstalten. 1LIVE, WDR 2 und WDR 4. Seit einigen Jahren können wir beobachten, wie die Profile der Sender geschärft werden, um unterschiedliche, aber möglichst gro?e Zielgruppen anzusprechen. In der durchschnittlichen Stunde erreichen Werbetreibende, die die WDR-Gruppe buchen, 1,5 Millionen Hörer. Bei den NRW-Lokalradios sind es 900.000 Hörer.

Jan-Uwe Brinkmann:

„Der WDR arbeitet deutlich marktorientierter. Die Programme werden boulevardesker und entwortet. Das Mittagsmagazin von vor 20 Jahren ist heute auf WDR 2 nicht wiederzuerkennen. Der NRW-Lokalfunk darf auf dem nationalen Werbemarkt nicht bedeutungslos werden. Wir stehen zum dualen System aus öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Privatfunk. Wir fordern aber Waffengleichheit. Der Markt wird vom WDR dicht gemacht. Diese Chance haben wir nicht.“

Die NRW-Lokalradios haben nur einen Sender, der in die Rechnung einfliessen kann. Das Lokalradio muss nach aktuellem Stand so viele Hörer erreichen, wie 1LIVE, WDR 2 und WDR 4 zusammen - das ist schwierig. Sie wünschen sich deswegen eine eigene Senderfamilie, um wenigstens mit zwei Programmen dem WDR auf Augenhöhe begegnen zu können. Hier kommt das Jugendradio „deinfm“ ins Spiel. 60.000 Hörer sollen damit mittelfristig erreicht werden.

Der Appell an die Mitglieder der Medienkommission, dieses Branchenproblem in die Entscheidung mit einfliessen zu lassen, ist für mich nachvollziehbar.

Wenn sich ein Medium ordentlich mit dem Tagesgeschäft und der schnell fortschreitenden Digitalisierung auseinandersetzt, hat es schon genug zu tun. Wenn noch selbstgemachte Probleme hinzukommen, ist das eine Herausforderung, die selten gemeistert wird. Am Freitag könnte eine weitere hinzukommen.

Kategorie: 365 Geschichten, Radio, Was mit Medien Stichworte: lfm, radio nrw

fiene & quo vadis bürgerfunk

18. Juni 2014 by daniel 21 Kommentare

Wenn ihr demnächst um 18 Uhr euer Radio einschaltet, gibt es keine Programme- und Nachrichten mehr aus eurer Stadt. Der Grund: Die NRW-Lokalradios sollen in der Zeit von 18-20 Uhr Platz für den Bürgerfunk machen. Zumindest ist das die Idee einiger NRW-Medienpolitiker. Vor allem die Grünen treiben die Idee nach vorne, wenn es derzeit um die Novellierung des Landesmediengesetzes geht. Darum soll es auch heute im Medienausschuss des Landtags um 11:30 Uhr gehen. (Hingergründe gibt es beim DJV NRW)

Was würde das für Antenne Düsseldorf bedeuten? Das kann ich nur aus meiner persönlichen Sicht schildern. So müsste für die von mir moderierte „Sendung mit dem Internet“ ein neuer Sendeplatz gefunden werden. Sie läuft bisher montags 18 bis 20 Uhr. Das wäre aber das kleinste Problem, denn die Sendung hatte zu ihrem Sendestart auch einen späteren Sendeplatz. Viel stärker ins Gewicht fallen meiner Meinung nach der Wegfall der Lokalnachrichten, lokalen Verkehrsinfos und die Werbeflächen.

Die Bürgerfunker führen gerne an, dass in dieser Zeit sowieso kein lokales Programm gefahren wird. Das stimmt einfach nicht. Sie bräuchten nur einmal in Düsseldorf ihr Lokalradio einschalten. Natürlich gibt es bei den rund 45 Lokalradios auch Sender, die zu dieser Zeit nicht senden. Aber das hat immer etwas mit wirtschaftlicher Kraft des Senders und Bedürfnissen des Sendegebietes zu tun. In Düsseldorf leisten wir uns mit der „Sendung mit dem Internet“ ein monothematisches Magazin, wie es im Privatfunk selten ist. Zudem gibt es seit Jahren bekannte Werbesendungen (wie die Sendung der Rheinbahn oder die der Düsseldorfer Wirtschaft), die zum finanziellen Erfolg des Senders beitragen. Zudem gibt es in den zwei Stunden noch Flächen für lokale Werbung sowie lokale Nachrichten und Verkehrsinfos.

Vor mehreren Jahren hat Antenne Düsseldorf die Lokalnachrichten ausgeweitet, sodass sie auch um 18:30 Uhr und 19:30 Uhr zu hören sind. Dies war enorm wichtig, um weg vom 90er-Jahre-Lokalradio-Image zu kommen und sich zum modernen Informationsmedium der Stadt zu verändern. Wie die Quotenentwicklung der letzten Jahre zeigt: Das hat sehr gut geklappt. Durch die Ausweitung können wir dem sich verändernden Nutzungsverhalten in der Gro?stadt gerecht werden. Es wird später in den Tag gestartet und länger gearbeitet. Entsprechend ist die zweite Rush-Hour, in der die Radionutzung extrem wichtig ist, nicht um 18 Uhr beendet, sondern dauert bis 20 Uhr an. Der Sender bietet von 06:30 bis 19:30 Uhr durchgehende lokale Nachrichten mit lokalen Wetter- und Verkehrsinhalten.

Künftig um 18 Uhr den lokalen Betrieb einstellen zu müssen, kommt für viele Lokalradios einer inhaltlichen und wirtschaftlichen Katastrophe gleich. Ganz ehrlich: Schon heute gibt es viele externe Faktoren, die den Betrieb von Medien herausfordern und belasten. Ich frage mich: Warum sollten wir uns jetzt noch selbstgemachte Probleme um den Hals binden (lassen)?

Das Problem des Bürgerfunks

Das Problem was ich vor allem habe: Das Team hat in den vergangenen Jahren wirklich seine Hausaufgaben und viele Gedanken gemacht, wie es den sich verändernden Bedürfnissen der Hörer gerecht wird. Dazu gehört in der weltweiten Informationsflut vor der Haustüre zu filtern und im Zusammenspiel mit dem Internet eine optimale Verbreitung der Inhalte zu ermöglichen.

Ich würde die Forderung des Bürgerfunks ernster nehmen, wenn ich Bestrebungen wahrnehmen würde, sich auch weiter zu entwickeln. Bürger die etwas zur Meinungsvielfalt in der öffentlichen Debatte beitragen wollen, habe ich in den letzten Jahren aber ausschlie?lich über das Netz wahrgenommen und nicht über den Bürgerfunk. Ich empfinde sogar, dass sich der Bürgerfunk dem Internet konsequent verweigert. Dabei könnten die Macher durch einen geschickten Einsatz simpler Methoden eine viel stärkere Wirkung ihrer Inhalte erreichen.

Dabei bin ich selbst ein Kind der Bürgermedien. Ich habe als Schüler meine Kurs-Scheine beim Offenen-TV-Kanal in Münster gemacht. Ich bin total dankbar für die Einrichtung der Campusradios. Dort haben wir nicht nur viel über die journalistische Arbeit gelernt, sondern auch über die Verantwortung eigenverantwortlich eine Rundfunkfrequenz im Live-Modus zu betreiben. So war/ist diese Infrastruktur wichtig, damit sich zum Beispiel unser Medienmagazin „Was mit Medien“ überhaupt etablieren konnte. Eine gewisse Verbreitung und Relevanz (Wahrnehmung in der öffentlichen Diskussion) haben wir aber erst über das Netz als Podcast erfahren.

Gerade spezialisierte Inhalte brauchen im modernen Medien-Alltag die Kombination mit dem Netz. Die Bürgerfunk-Formate sind inhaltlich sehr kleinteilig. Aus meiner Erfahrung im Kontakt mit unseren Hörern wei? ich, dass kleinteilige Inhalte zur besten Sendezeit keinen Sinn machen. Vor 20 Uhr werden ganz andere Inhalte erwartet.

Wir haben in NRW eine besondere Situation: Im Privatfunk wird hier noch richtiger Journalismus auch au?erhalb der Weltnachrichten gemacht. Während in anderen Bundesländern fast ausschlie?lich Unterhaltungsredaktionen die kurzen Breaks zwischen der Musik planen, gibt es hier noch journalistische Inhalte von vor Ort. Hier hängen viele gute Arbeitsplätze dran. Den wirtschaftlichen Druck wegen den Wünschen der Bürgerfunk-Szene zu erhöhen, mehr gehört zu werden, kann ich schon alleine deswegen nicht verstehen, weil ich in den letzten Jahren keine Bestrebungen festgestellt habe, sich der neuen Medienwirklichkeit zu stellen. Auch Bürgerfunk muss moderner werden - und nicht dadurch, weil man sich mit Hilfe von Gesetzen in ein gemachtes Nest setzt.

Ach übrigens: Die Facebook-Seite „Zukunft Bürgerfunk“ hat über die letzten Jahre ganze 91 Leute gefunden, die auf gefällt mir gedrückt haben.

Kategorie: Radio

fiene & smartphone-seminar in berlin

7. Januar 2014 by daniel Kommentar verfassen

onlineradiomaster

Auf in ein frisches Seminar-Jahr! Lust den Schwung ins neue Jahr zu nutzen und mit neuen Ideen und smarten Tools die mobile Berichterstattung zu verbessern? Anfang Februar gibt es mein einziges öffentliches zweitägiges Smartphone-Seminar dieses Jahr. Wenn ihr in der Hauptstadt seid, oder Lust auf eine Reise nach Berlin habt, seid ihr herzlich eingeladen.

Der Onlineradio-Master-Studiengang der Martin-Luther-Univsersität Halle-Wittenberg lädt zu dem Workshop nach Berlin ein; nicht nur die Masterstudenten, sondern euch euch!

Hier geht es zum Online-Flyer und zur Anmeldung

Hier die Fakten:
Datum: 3. und 4. Februar 2014, ganztägig
Veranstaltungsort: Konsole Labs, Gritznerstra?e 42, 12163 Berlin
Teilnahmegebühr: 180 �

(Später im Jahr gibt es noch ein eintägiges Smartphone-Seminar in NRW, sowie ein neues Social-Media-Aufbau-Seminar - aber dazu dann an anderer Stelle mehr)

Kategorie: Radio, Workshops

fiene & die perfekte to-do-liste

18. November 2013 by daniel 1 Kommentar

Herr Pähler und ich wollen mal auf eure Schreibtische schauen: Wir sind auf der Suche nach der perfekten To-Do-Liste! Wie organisiert ihr euch? Wie notiert ihr eure Aufgaben, ohne dass nach einer Stunde der Aufgabenberg über euch hinauswächst? Habt ihr Tricks, sodass ihr trotz hunderter Kurznachrichten, E-Mails und Impulse bei Facebook dennoch Kontrolle über eure Agenda zu behalten? Setzt ihr lieber auf Papier oder auf Apps? Fragen über Fragen - in dieser Woche soll es ein paar Antworten geben.

Am Samstag wollen Herr Pähler und ich genau darüber mit euch ab 11 Uhr im Online-Talk bei DRadioWissen reden. Habt ihr einen Tipp, eine Strategie oder eine Geschichte, die ihr in einem kurzen Gespräch teilen wollt? Kennt ihr spannende Leute, die ihr wegen ihrer Selbstorganisation bewundert? Dann gebt uns einen Tipp!

Wir freuen uns auf euren Input hier in den Kommentaren, per Kontakt-Seite oder einem Kommunikationskanal, der euch sonst einfällt.

Kategorie: Radio, Was mit Medien

fiene & eine vorschau auf die tutzinger radiotage 2013

20. Januar 2013 by daniel Kommentar verfassen

Ein Steg am Starnberger See. Im Hintergrund die Akademie für politische Bildung. Ein Schnappschuss aus dieser Woche, denn dort fand unser Vorbereitungstreffen für die Tutzinger Radiotage 2013 statt. Zum zehnten Mal gibt es in diesem Jahr die Radiotage. Sie werden wieder von der Bundeszentrale für politische Bildung (Tipp: Deren Hörfunk-Portal hoerfunker.de) zusammen mit der APB Tutzing vom 16.?8. Juni 2013 durchgeführt.

Zum zweiten Mal durfte ich bei dem Vorbereitungsgremium dabei sein, das durch die Veranstalter und lieben Radiomachern aus dem öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunk besetzt wird. Ich möchte euch noch einen kleinen Vorgeschmack geben. In diesem Jahr lautet das Motto „Macht.Radio.Sinn(?).“ Die einzelnen Segmente verteilen sich auch auf die einzelnen Tage.

Rund um das Thema Macht wollen wir schauen, wer denn in Zukunft über Radio entscheidet. Konkret geht es um die Auswirkungen des Medienwandels: Der private Hörfunk ist in Deutschland durch Verlage getrieben, aber wie wird sich deren Engagement durch die Krise im Printbereich verändern? Welchen Einfluss hat dies, und auch die Debatte um die Haushaltsabgabe, auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk? Die Antworten werden unmittelbaren Einfluss auf die Radiostation der Zukunft haben und somit auch auf unsere Jobs. Auch die Relevanz oder den Auftrag des Radios für unsere Gesellschaft spielt im Bereich Macht eine wichtige Rolle.

Der Montag ist der traditionelle Workshop-Tag. Es geht also um Radio. Wir wollen uns anschauen, wie man zeitgemäss im Wahljahr 2013 über Politik im Radio berichtet. Wir wollen uns anschauen, welchen Einfluss der Begriff Heimat auf ein lokalen, regionalen oder landesweiten Sender und dessen Programm haben kann und haben sollte. Wir wollen uns aber auch den vergessenen Hörer anschauen. Wie kann echte Zuhörerbeteiligung aussehen? Social-Media ist bei dem Thema aber nur ein Randaspekt oder ein Werkzeug, und soll nicht in einem Hype-Mittelpunkt stehen.

Das 10-jährige Jubiläum wird mit einem kleinen Abendprogramm gefeiert. Bei dem Programm darf etwas gelacht werden (keine Sorge, dafür sorgen wir nicht selbst) und hinterher steht vor allem das Socializen im Mittelpunkt.

Am letzten Tag geht es um den Sinn. Warum machen wir alle eigentlich „was mit Radio“. Aus Leidenschaft, aber natürlich auch um unseren Lebensunterhalt zu finanzieren. Wir wollen uns deswegen den kleinen Arbeitsmarkt für Radiojournalisten in Deutschland anschauen. Wir sprechen über Finanzen und Zukunftsperspektiven. Dem Aspekt Leidenschaft nähern wir uns zum Ende des Programms, indem wir Mutmacher einladen, die durch Eigeninitiative wunderbare Projekte auf die Beine gestellt haben. Mal sehen, was wir uns von denen abschauen können ?und sei es die Leidenschaft.

Das ist die grundsätzliche Idee des Programms. In nächster Zeit fragen wir unsere Wunsch-Referenten an und versuchen das Programm mit Leben zu füllen. Bitte denkt dran, wirklich fix ist das ganze erst, wenn es im Programmheft steht. Wenn das erscheint, gibt es auch die Möglichkeit sich anzumelden. Ich werde drauf hinweisen.

Auf ein Projekt freue ich mich schon: Nachdem im letzten Jahr eine Klasse eines Onlinejournalismus-Studiengangs die Radiotage begleitet hat, wollen wir an der Idee festhalten. In diesem Jahr wollen wir uns stärker auf junge Radiomacher konzentrieren. Traditionell sind auch Volontäre unter den Teilnehmern. Mir gefällt die Mischung aus Reportern, Redakteuren, Chefredakteuren und Berufseinsteigern. Um letztere etwas zu fördern, werden wir zusammen mit „Was mit Medien“ Stipendiate für Radiotalente ausschreiben. Die Gewinner bekommen einen extra Crossmedia-Workshop, sind bei der Tagung dabei und begleiten ihre Erlebnisse via Blog, Facebook & Twitter.

Soweit eine kleine Vorschau auf die Tutzinger Radiotage 2013.

Kategorie: Anderswo, Radio, Was mit Medien Stichworte: apb, bpb, Tutzinger Radiotage

fiene & radio days europe 2012

18. März 2012 by daniel 1 Kommentar

Gerade haben in Barcelona an zwei Tagen die Radio Days Europe stattgefunden. Hier sind meine Notizen von den Präsentationen, die ich mir angehört habe, sowie ein kleiner Videorückblick mit Michael Praetorius und mir.

Meinen Bericht für das Radio Eins Medienmagazin vom 17.03. könnt ihr auch schon online bei World Wide Wagner nachhören.

Marieke Hermans (Innovation Manager für Sender und Firmen) und ich versuchen uns an einem starken spanischen Kaffee kurz vor unserem Panel.

Notizen:

Patrick Hannon (UK) - In Gro?britannien sind 20 Prozent der im letzten Quartal 2011 verkauften Autos mit Digitalem Radio ausgestattet gewesen. 2015 könnten es bis zu 80 Prozent sein. Visual Radio soll für die Branche wichtig werden, aber die Geräte sind noch zu teuer. Hier gibt es aber künftig spannende Werbemöglichkeiten. Auch im Kommen (zum Beispiel via Apps): das „tag-bare“ Radio. Ich kann einzelne Programmstücke und Musiktitel taggen und später hören oder zu einer Playliste in einem anderem Programm hinzufügen.

Matthias Pfaff (Regiocast, DE). 90elf hat aktuell im Schnitt 1.600.000 Einschaltungen pro Woche. Die 2 Mio. wurden auch bereits geknackt. Die Verbreitung über das Internet soll günstiger sein, als über DAB+.

Ole Jörgen Torvmark (NO). Norwegen könnte das erste Land sein, im dem UKW abgeschaltet wird. In einem Whitepaper steht, dass 2017 - 2019 UKW abgeschaltet werden soll. Dann könnten (finanziell gesehen) 40 landesweite Programme zum Preis von fünf heutigen Sendern betrieben werden; so teuer ist demnach die heutige duale Ausstrahlung. 3 Pfeiler der Digitalisierung: Collaboration (der ganzen Industrie) Coverage, Content.

Giselle van Cann (NOS, NL) über Nachrichten im Radio. Die Weltlage führt dazu, dass es die Aufgabe von Nachrichten ist, näher dran zu sein. Näher am Hörer und auch näher am Thema und Ort des Geschehens. Das merkt man schon, wenn man Klang & Anmutung im Verlauf der Zeit vergleicht. Die Headlines in den 1950er: Wie eine automatische Computerstimme. 1980er: Sehr formal und autoritär. Heute: NOS produziert Nachrichten angepasst an die entsprechenden Stationen. Bei Radio 2 klingen die Nachrichten eher wie ein Kollegengespräch - sogar einzelne Meinungsbeiträge sind möglich („real voices / real people“). Social Media werden auch als zusätzliche Nachrichtenquelle genutzt, wie dieser Videoclip zeigt:


Paul Myers (BBC College of Journalism, UK) hat wunderbare Tipps für Journalisten, mit welchen einfachen Tools man seinen Chrome-Browser aufpimpen kann und mit welchen Tools man unglaubliche Online-Recherche betreiben kann http://researchclinic.co.uk/barca.html. Datenschützer, springt schon mal auf die nächste Palme. Hierzu muss ich auch noch mal einen ausführlichen Blogbeitrag schreiben.

Kurt Hanson (RAIN, US) schreibt einen täglichen Radio- & Internet-Newsletter für den US-Markt. Er sagt: Radio hat das vierte Goldene Zeitalter vor sich. Das sagte er auch schon vor zwei (oder 3?) Jahren auf dem Radiocamp in Hamburg. Radio musste sich schon mehrfach erfinden - als das TV kam, das Internet etc. Heute stellen in den USA mehrfach die Woche Radiostationen ihr Format von Musik auf Talk um, da Dienste wie Pandorra unheimliche Zuwächse haben (wohingegen die Wortstreams im Netz stagnieren). Auf die Kritik, dass sein Ansatz doch wenig mit Radio zu tun (wie wir es definieren), sagt Hanson, dass Hörer aber Dienste wie Pandorra als Radio ansehen und die Werbetreibenden ihnen folgen. Ich habe viele skeptische Gesichter im Publikum gesehen - nicht ganz unberichtigt.

Michael Praetorius (Noeo) hat eine gute Nachricht für Radiomenschen. Sie haben die Fähigkeiten mit den vier wichtigsten Online-Trends umzugehen: Echtzeit, Mobil, Lokalität sowie Social/Persönlichkeit. Praetorius möchte nicht mehr Verlängerungen hören ?la „mehr Informationen auf unserer Homepage“. Auf der Webseite sollen nicht mehr, sondern relevante Informationen stehen. On Air sollte die Homepage deswegen als kompetente und vertrauenswürdige Quelle positioniert werden („Die wichtigsten Nachrichten für Ihre Stadt finden Sie bei uns im Netz auf www.xyz.de„). Dann muss aber der Workflow angepasst werden (Online First).

Am ersten Vormittag hatte ich auch einen kleinen Talk zum Thema Making Radio Cool For Young Talent. Ben Fawkes von Soundcloud hat mit seiner Smartphone-App meinen Vortrag aufgenommen. Auch wenn ich etwas aufgeregt war, weil das meine erste englische Präsentation war, binde ich seine Aufnahme ein.

Christian O�Connell (Absolute Radio) hat den zweiten Tag mit einer tolle Präsentation seiner The Breakfast Show begonnen. Er zeigte viele gute Programmaktionen aber spannend fand ich, wie sehr er Social Media lebt. Twitter ist für ihn das wichtigste Medium, um mit seinen Hörern in Kontakt zu bleiben. Neuerdings setzt seine Show auch auf Pinterest. An jedem Tag wird ein neues Board erstellt, welches mit Bildern und Elementen der aktuellen Sendung aufgefüllt werden. Das ist ein tolles Werkzeug, mit dem Radiosender auf jeden Fall stärker interagieren sollten. Auch sehr schön: Eine tägliche Show sei ihm nur wegen der Hilfe seines gro?artigen Teams möglich. Er gab sich sehr britisch: Sein Team sei sein Sicherheitsnetz ?aber auch leicht ersetzbar.

Ira Glass (This American Life, USA). Auf 500 Sendern wird die einstündige wöchentliche Sendung von NPR ausgestrahlt. Es ging vor 16 Jahren los. Das Thema der Sendung wird als (echte) Geschichte erzählt, die an (echten) Personen aufgehangen wird. Es gibt Interview-Schnipsel, der Reporter ist in dem Gespräch zu hören und übernimmt einen Moment später die Erzählerrolle - teilweise wird das ganze unterlegt mit Musik. Das klingt fast wie im Film. Das Storytelling kommt an: 59 Minuten dauert die Show und 48 Minuten werden im Schnitt gehört! Eine sehr gute Erzählweise der Reporter holt noch mehr aus den O-Tönen der Interviewpartner heraus. Die Reporter sollen ganz journalistisch keine Seiten annehmen, aber sie dürfen Emotionen zeigen.

Das Video:

Die Retrospektive mit Michael Praetorius und mir. Ihn findet ihr nicht nur auf Twitter, Notizen und weiterführende Gedanken gibt es auch in seinem Blog.

 

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Mein Name ist Daniel Fiene, ich bin Gründer und Host von "Was mit Medien". Wir sind ein Medien-Unternehmen, das dich durch den Medienwandel begleitet.

2020 war ich Redakteur bei ThePioneer. Dort habe ich das Format Tech Briefing (Newsletter + Podcast) aufgebaut. Davor war ich 13 Jahre bei der Rheinischen Post Mediengruppe ??vom Volontär bei Antenne Düsseldorf bis zum Head of Audience Engagement der Rheinischen Post.

Seit 2001 blogge ich an dieser Stelle persönlich über das Internet, Medien und Gedöns. Mein Twitter-Account lautet . Viele Grüße aus Düsseldorf und viel Spaß bei der Lektüre!

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